Evangelische Kirche Großwülknitz

Die romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert ist wohl die älteste Kirche der Gegend. Die kleine Dorfkirche bei Köthen ist auf kreuzförmigem Grundriss aus Bruchstein gebaut. An das Schiff schließt sich ein Querhaus an. Chor und Apsis bilden den östlichen Abschluss. Ganz ungewöhnlich für die Region ist der Vierungsturm mit Satteldach, ein quadratischer Turm über der Kreuzung von Langhaus und Querhaus. Die Kirche wurde 1775 und erneut im 19. Jahrhundert umgebaut, das Schiff nach Westen erweitert und die Fenster wurden vergrößert. Der Vierungsturm wurde aufgestockt und die romanischen Säulen und Würfelkapitelle der gekuppelten Turmfenster ergänzt. Das Innere wirkt schlicht und archaisch. Der Triumphbogen mit Kämpferplatten grenzt das Schiff vom Querhaus ab. In der Apsis steht ein gemauerter Altar. Der südliche Querhausarm beherbergt einen achteckigen spätgotischen Taufstein in Kelchform. Erhalten sind auch zwei mittelalterliche Glocken aus dem 13. und 14. Jahrhundert und ein spätbarockes Sandsteinepitaph. Die 1899 vom Köthener Orgelbaumeister Pfanneberg gebaute Schleifladenorgel wurde 2006 restauriert.

Die Fenster
Die Fensteröffnungen in der Apsis und im südlichen Querschiff blieben in ihrer ursprünglichen Größe erhalten. 2010 erhielt das Querhaus ein neu gestaltetes Fenster der Glasgestalterin Gisela Krell. 2012 folgten die beiden Fenster in Chor und Apsis. Die drei Ornamentfenster sind ausgeführt als Bleiglasfenster mit mundgeblasenen Echtantikgläsern in warmen, erdigen Gelbtönen und verschiedenen blauen Farben. Die Künstlerin verzichtete auf figürliche Darstellungen. Die Farben symbolisieren die Verbindung von Himmel und Erde. Ihre Leuchtkraft gibt dem archaisch wirkenden Kirchenraum eine besondere Atmosphäre.
Weitere Infos & Kontakt
Kirchweg 1, 06369 Südliches Anhalt OT Wörbzig