St. Elisabeth Pulspforde

1871–72 erhielt Pulspforde eine neue Kirche in historistischem Stil. Das Schiff und die fünfseitige Apsis sind durch neogotische Strebepfeiler gegliedert. Die großen Rundbogenfenster sind der Neoromanik entlehnt. Als einziger Neubau des 19. Jahrhunderts in der Region besitzt diese Kirche keinen Turm, sondern einen freistehenden offenen Glockenstuhl auf dem westlichen Giebel. Die Glocke darin wurde 1999 in der Kunst- und Glockengießerei in Lauchhammer gegossen. Das Innere wirkt durch die großen Fenster sehr hell. Die bauzeitliche Innenraumausstattung ist vollständig erhalten. Die farbliche Neufassung erfolgte im Zuge einer umfassenden Sanierung in den Jahren 2020/2021. Schöne Ornamentglasfenster zieren die Apsis. Auf der Empore steht die Orgel, erbaut 1872 von Carl Giese, Hoforgelbaumeister in Dessau.

Die Fenster
Die Chorapsis besitzt vier Ornamentfenster im historistischen Stil der Bauzeit, wahrscheinlich aus der Werkstatt Heinrich Oidtmann (Linnich). Für das zerstörte mittlere Fenster schuf die hallesche Künstlerin Annegrete Riebesel eine freie ornamentale Komposition, die sich bruchlos in das Ensemble der ursprünglichen Fenster einfügt. Alle übrigen Fenster der Kirche im Schiff, der Tür zur Vorhalle und über dem Portal wurden von ihr neu geschaffen als kleinteilige Mosaikverglasung. Die verwendeten Gläser, teils Echtantikglas, teils industrielle Strukturgläser, sind ornamental in Bleiruten gefasst. Diese Gestaltung entfaltet eine ungewöhnlich brilliante Lichtwirkung und erfüllt den Kirchenraum mit festlichem Glanz. Umgesetzt wurden die Entwürfe in den Firma Glaswerkstätten F. Schneemelcher Quedlinburg.
Gefördert durch
Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt
Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Förderkreis Entschlossene Kirchen e.V.
Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Evangelische Landeskirche Anhalts
Weitere Infos & Kontakt
Kirche durchgehend offen
Dorfstraße, 39261 Zerbst / Anhalt OT Pulspforde