Evangelische Kirche Radegast

Die neoromanische Backsteinkirche in der kleinen Stadt Radegast bei Köthen entstand 1875 anstelle des abgerissenen Vorgängerbaus. Von der Kirche des 18. Jahrhunderts ist der Westturm aus dem Jahr 1752 erhalten geblieben. Er wurde 1874 um ein Glockengeschoss erweitert. Der Vorbau am Eingang auf der Westseite wurde 1935 angefügt. Das Schieferdach wurde in den 1990er Jahren erneuert. Die Kirche auf kreuzförmigem Grundriss wirkt sehr hoch und weiträumig. Sie ist als Saalbau mit kurzen Querschiffen, Chor und Apsis, offenem Dachstuhl und dreiseitigen Emporen angelegt. Die Emporen in den Querhausarmen wurden in den 1930er Jahren entfernt. Seit 1999 wird die Kirche schrittweise instandgesetzt und neu gestaltet. Unter der westlichen Empore wurde eine Winterkirche abgetrennt. Küche und Toiletten machen eine erweiterte kulturelle Nutzung möglich.

Die Fenster
Im Zuge umfangreicher Sanierungsarbeiten wurde 2007 der Chorraum neu gestaltet. Drei Fenster des Glaskünstlers Thomas Kuzio in farbenprächtigen tieen Bernsteintönen tauchen Apsis und Chor in warmes Licht. Ab 2010 wurden auch in den Querhäusern Fenster eingefügt. Die architektonische Aufteilung der alten Fenster blieb erhalten. Die Gläser sind in aufwändiger Technik gearbeitet aus Bleiverglasung mit Echtantikglas und Aufglasmalerei auf weißem Grund mit Blau- und Honigtönen. Darüber leuchten je drei kleine Rundbogenfenster in kräftigem Blau. Hier hat der Künstler Teile der früheren Rautenverglasung integriert. 2021 erhielt auch das Kirchenschiff neue Fenster. Da diese zu einem großen Teil von den Emporen verdeckt sind, wurden sie in sehr verhaltenen Tönen in blassem Weiß, Grau und Ocker gestaltet. Die Ausführung der Fenster übernahm die Firma Derix Glasstudios in Taunusstein.
Weitere Infos & Kontakt
Kirchplatz, 06369 Südliches Anhalt OT Radegast