Evangelische Kirche Reppichau

Das Dorf Reppichau bei Köthen ist bekannt als Geburtsort von Eike von Repgow, dem Verfasser des wegweisenden mittelalterlichen Rechtswerkes „Sachsenspiegel“. Dieses Erbe wird in Reppichau gepflegt und ist in der Kirche in einer Skulptur von 1890 und Darstellungen auf den Emporen präsent. Sie wurde 1823 nach Plänen von Baumeister Friedrich Corte erbaut.

Der Westturm stammt noch aus dem 12./13. Jahrhundert, das Sandstein-Taufbecken aus dem Jahr 1885. Altar und Kanzel sind Dauerleihgaben aus der Thurauer Kirche, die baufällig ist und nicht mehr genutzt wird. Der Altar aus Sandstein ist von gotisierendem Dekor geprägt. An der Stirnseite befindet sich ein profiliertes vergoldetes Lilienkreuz im Frontmedaillon. Der Altar ruht auf einem breiten Sandsteinpodest.

Die Fenster

Foto: ds-Architects

In den letzten Jahren ist die Reppichauer Kirche umfassend nach Plänen des Architekturbüros Sauer umgebaut worden. Eine Umgestaltung des Innenraumes mit Fördermitteln von LEADER erfolgte 2021-2022. Bei der außerdem notwendigen Sanierung der Turmfassade wurde die Gemeinde von Lotto Toto Sachsen-Anhalt, dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und der Evangelischen Landeskirche Anhalts unterstützt.

Innenraum und Winterkirche

Ausgehend vom Element Wasser wurde der Innenraum liturgisch–funktional nach einer architektonischen Gesamtidee neugestaltet. Dabei wurde die Zentralempore nach Osten erweitert und die Winterkirche für mannigfaltige Nutzungsmöglichkeiten vergrößert. Eingebaut wurde eine bodentiefe Verglasung als verbindendes Element zwischen Winterkirche und Kircheninnenraum. Die Emporentreppe wurde umgebaut, um die Funktionalität zu verbessern. Die Winterkirche ist durch die Umgestaltung heller geworden, weil beide Kirchenschifffenster vollständig zu sehen sind.

Taufstein

Der Taufstein bekam einen neuen Platz und wurde in die Hauptachse des Kirchenraumes gestellt, also näher zum Westeingang und im Kreuzungspunkt zum Nordzugang. Dort erinnert der Taufstein die Besucherinnen und Besucher an die errettende und Sünden vergebende Kraft der Taufe – und wird gleichzeitig Umlenkpunkt für den seitlichen Kircheneingang.

Fenster

Eingebaut werden zunächst vier neu gestaltete Kirchenschifffenstern der Künstlerin Annegrete Riebesel zur Belebung der Kirche durch neue Kunst, als Teil eines architektonischen Gesamtensembles Kircheninnenraum.

Kirchenschiff

Das flach gedeckte Kirchenschiff wurde plastisch und malerisch neu ausgestaltet, wobei die Raumfassung (Wand, Decke, Empore, Orgel) in ruhigen, warmen, hellen und klar umrissenen Farben gehalten ist. Die Kirchendecke bildet eine Einheit mit den überkommenen ebenso wie mit den neugestalteten Fenstern. Der Kirchenraum strahlt eine würdevolle Eleganz aus. Die Gestaltung der Decke nimmt Bezug auf die Raumkomposition und setzt das Thema Wasser in der Liturgie gestalterisch um. Das Motiv des Wassers breitet sich wellenartig, beginnend am Taufstein, über dem gesamten Kirchenraum aus. Die Welle transportiert Energie und kann sich im Kirchenraum gewissermaßen mit anderen Wellen (Schall – Musik und Licht – Sonne) überlagern und vermittelt so Besucherinnen und Besuchern ein wohltuendes räumliches Gesamtgefühl.

Weitere Infos & Kontakt

Fon
034973 / 21417
Mail
pfarramt-osternienburg@kircheanhalt.de
Web
http://www.osternienburg-evangelisch.de

Die Kirche ist im Rahmen von Führungen durch das „Kunstprojekt Sachsenspiegel“ geöffnet. http://www.reppichau.de/kunstprojekt-sachsenspiegel.html

Eike-von-Repgow-Straße, 06386 Osternienburger Land OT Reppichau