St. Bartholomäi Zerbst

Die Zerbster Kirche St. Bartholomäi wurde 1215 geweiht und im 15. Jahrhundert zur Hallenkirche umgebaut. Der Chor wurde bereits um 1300 verlängert mit gradem Abschluss und 1565 mit einem Netzgewölbe versehen. Im 16. Jahrhundert wurde im Westen ein Vorbau und ein Treppenturm angefügt, ebenso um 1700 an der Südseite eine Fürstengruft der Familie von Anhalt-Zerbst. 1945 erlitt die Kirche schwerste Schäden. Chor und Querhaus wurden 1951 wieder nutzbar gemacht und Ende der 1980er Jahre saniert, der übrige Teil ist seither eine gesicherte Ruine.
Von der ehemals reichen Ausstattung ist nur wenig erhalten: ein romanisches Stufenportal an der Querhaus-Nordseite und Fresken des 13. Jahrhunderts im Südarm, dem heutigen Eingang. Im Chor finden sich zwei gotische Sakramentsnischen, Epitaphien von Fürst Wolfgang von Anhalt (1566) und Fürst Johann von Anhalt (1572) und das barocke Portal zur Fürstengruft. Herausragend ist an der Chor-Nordwand das monumentale Gemälde der „Taufe Christi“ mit dem Stifter Wolfgang von Anhalt, Angehörigen und Reformatoren, gemalt von Lucas Cranach d. J. (1568).

Die Fenster
Seit 2017 erfolgt nach und nach eine Neugestaltung aller Fenster im Chor von St. Bartholomäi nach Entwürfen des renommierten Glaskünstlers Jochem Poensgen. In das historische Maßwerk wird eine klassische ornamentale Bleiverglasung in hellen Tönen eingefügt. Die opalen und opaken Gläser in überwiegend weißer und hellgrauer Färbung haben eine stark lichtbrechende Wirkung und schützen so das kostbare Cranachgemälde. Vor den hellen Grund legt der Künstler Farbbahnen, die in eine rhythmische Beziehung zum Stabwerk des gotischen Maßwerks treten. Die Goldtöne im Osten verweisen dabei auf das göttliche Licht. Blau und Türkis in den Seitenfenstern nehmen Bezug auf die Darstellung der Taufe im Cranachgemälde mit seinen ausgedehnten Wasser- und Himmelsflächen. Die Fertigung der Fenster geschieht durch die Firma Glasmalerei Peters Paderborn.
Weitere Infos & Kontakt
Mo-Fr 8-12 Uhr und nach Anmeldung auch nachmittags
Schloßfreiheit 5, 39261 Zerbst/Anhalt