Auferstehungskirche Dessau-Roßlau

Das Gebiet der Auferstehungsgemeinde Dessau befindet sich mit den beiden Gemeindeteilen westlich des Hauptbahnhofs, zwischen Georgium und Ebertallee im Norden und der Köthener Bahnstrecke im Süden. Die Auferstehungskirche wurde 1929/1930 nach Plänen von Helmut Conradi am Fischereiweg errichtet. Dass sie nicht „geostet“ ist, hat mit der Baugeschichte zu tun: Die Auferstehungskirche ist eigentlich der Mittelbau eines in den 20er Jahren geplanten großen Gemeindezentrums. Die architektonische Gestaltung ist geprägt durch die Zweckmäßigkeit des Stils der Bauhauszeit. Die bekannte Dessauer Künstlerfamilie Kieser hat die Ausstattung geprägt: Kruzifix, Taufstein, Altarleuchter und Antependien stammen aus ihrer Werkstatt. Die Kirche hat 240 Sitzplätze, eine große Orgelempore und eine kleine Glocke.

Nach den schweren Schäden von 1945 wurde die Auferstehungskirche erst 1951 vollständig wiederhergestellt. Die großen Glasfenster erinnern mit ihren biblischen Themen und bildlichen Darstellungen an die Toten und Heimkehrer des Krieges. Dies macht die Besonderheit der Kirche aus, Bibelworte werden bekenntnishaft zu Familienschicksalen in Beziehung gesetzt. Zwei große Eichentafeln tragen die Namen von toten Soldaten und Zivilisten der Kriegsjahre. Vor der Kirche befinden sich 19 Kriegsgräber aus dem April 1945. Sie mahnen: »Nie wieder!« und erinnern an die Sinnlosigkeit aller Kriege. In den 70er Jahren erhielt die Kirche eine neue Eule-Orgel und den Anbau mit Gemeinderäumen.

Foto: Matthias Behne

Die Fenster

2016 begannen umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten, bei denen unter anderem im Eingangsbereich eine Winterkirche entstand sowie neben der Kirche ein neues Gemeindebüro. Auch die Gemeinderäume wurden saniert. Die Altarseite der Kirche konnte zur Erbauungszeit von Osten durch einen Eingang betreten werden. Dies wurde im September 2019 wieder möglich durch den Einbau einer transluzenten, also halbdurchsichtigen Faltwand im Altarraum, deren Fenster die Glaskünstlerin Prof. Christine Triebsch von der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle gestaltet hat.

Die Arbeit von Christine Triebsch nimmt Bezug auf die anderen Fenster der Auferstehungskirche, vor allem auf die Darstellung des Auferstandenen Christus von Max Baumann im oberen Abschnitt der Altarwand. Die von abstrakten Formen bestimmten Fenster des neuen Durchgangs sind überwiegend in Blautönen gehalten, ebenso wie die Neuausmalung des Chorraumes. „Mit dem ganz neuen Licht, in dem die Kirche nun erstrahlt, wird für uns als Christen deutlich und sichtbar, dass der Glauben an den auferstandenen Christus den Horizont erweitert und buchstäblich öffnet“, sagt Gemeinde- und Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch.

Die Schifffenster, in spätexpressionistischer Formensprache entworfen von Wilhelm Gerhardt, Siegfried Gerhardt und Albert Bothe, erinnern mit ihren biblischen Themen und Darstellungen an die Toten und Heimkehrer des Krieges. Bibelworte werden bekenntnishaft zu Familienschicksalen in Beziehung gesetzt. Im Chor zeigt ein großes Fenster den Auferstandenen Christus.

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Ziebigker Straße 29, 06846 Dessau-Roßlau