Künstlerinnen und Künstler

Weit über die Grenzen der Landeskirche und des Bundeslandes Sachsen-Anhalt hinaus bekannt geworden sind die im Rahmen des landeskirchlichen Kunstprojektes „Lichtungen“ in den letzten Jahren entstandenen Glasfenster bedeutender zeitgenössischer Künstler aus ganz Deutschland. Darunter sind Klassiker der modernen Glasmalerei wie Jochem Poensgen, Hubert Spierling und Johannes Schreiter, der Fenster für die Eichholzer Kirche entwarf, deren Realisierung bevorsteht. Die Fenster dieser international bekannten Glasmaler sind gerade keine „Buntfenster“. Sie lassen im Verzicht auf konventionelle Farbenpracht und in gewählten Farbakkorden erkennen, dass es in einer Hauptströmung der modernen Glasmalerei vorrangig um Raumwirkung und Schönheit des Lichtes geht. Nicht die Farbe, sondern das Licht im Raum ist das eigentliche Medium dieser Art von Glasmalerei, wie sie in den Werken von Jochem Poensgen in Zerbst und Niederlepte und von Hubert Spierling in Grimme bereits vor Augen stehen.
Umso faszinierender wirkt in diesem disziplinierten Umfeld eine geniale Außenseiterin wie die Berliner Künstlerin Hella Santarossa, die mit ihrem Engelfenster in Wertlau, konzipiert als Beginn einer raumumfassenden Gestaltung, eine Grenzüberschreitung von der Glasmalerei zur Glascollage hin zur gläsernen Plastik wagt. Das geradezu funkensprühende Fenster gehört zu den spektakulärsten Werken der neueren Glasmalerei, seine Wirkung ist am Außenbau wie im Innenraum gleichermaßen außergewöhnlich. Von besonderer Bedeutung für die gegenwärtige Glasmalereiszene in ganz Deutschland sind die künstlerischen Arbeiten der sog. „Halleschen Schule“, deren Vertreter allesamt aus der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle hervorgegangen sind. Mit Künstlern wie Günter Grohs, Christine Triebsch, Thomas Kuzio und Christiane Schwarze-Kalkoff sind auch sie in Gotteshäusern der Landeskirche umfassend repräsentiert.
Hinzutreten die jüngsten Vertreter dieser Kunst. So ist in Kerchau mit den technisch innovativen „Kristallfenstern“ von Jakob Schreiter – nicht verwandt und nicht zu verwechseln mit seinem weltberühmten Namensvetter Johannes Schreiter – ein erstaunliches Werk eines Nachwuchskünstlers entstanden, das plastische Wirkungen von digital erzeugten Gussglasmodulen zu brillanten Lichtwirkungen verwendet.
Text: Dr. Holger Brülls
- Gerlach Bente
- Wilhelm Buschulte
- Tony Cragg
- Günter Grohs
- Christian Keinstar
- Gisela Krell
- Thomas Kuzio
- Bastian Muhr
- Winfried Mühlum-Pyrápheros
- Julian Plodek
- Jochem Poensgen
- Annegrete Riebesel
- Hella Santarossa
- David Schnell
- Jakob Schreiter
- Johannes SchreiterJ
- Christiane Schwarze-Kalkoff
- Hubert Spierling
- Christine Triebsch